Software ist komplex und kostet Geld. Wenn eine Software kostenfrei angeboten wird, werden in der Regel entweder die persönlichen Daten verkauft, die Ihr dort hinterlasst, oder es gibt eine Instanz, die uneigennützig die Kosten trägt. Auch nearbuy kostet Geld und wird aktuell mit Fördermitteln finanziert. Welche Kosten entstehen und wofür eigentlich, zeigen wir Euch heute ganz konkret.
Das Gesicht von nearbuy: Die Anwendung im Browser
Damit Ihr nearbuy nutzen könnt, braucht es ein Programm, das mit Euch kommuniziert. Die graphische Oberfläche, mit der Ihr nearbuy bedient, ist eine Webanwendung, die in Eurem Browser läuft. Beim Aufruf von mitmachen.nearbuy-food.de wird diese Webanwendung geladen und gestartet. Während Ihr mit nearbuy arbeitet, werden alle dafür notwendigen Daten im Hintergrund mit unserem Server ausgetauscht.
Der fleißige Arbeiter im Hintergrund: Unser Server
Damit Ihr mit den anderen Teilnehmenden von nearbuy kooperieren könnt, müssen Nachrichten und andere Informationen zwischen Euch ausgetauscht werden. Das macht der Server. Er reagiert auf Eure Eingaben und Klicks und erledigt genau das, was Ihr von ihm erfordert.
Ein Beispiel: Ihr wollt ein Angebot auf dem Marktplatz veröffentlichen. Sobald Ihr das Fenster zum Bearbeiten von Angeboten öffnet, lädt die Webanwendung im Hintergrund die Liste der Produkte sowie die passenden Ansprechpersonen Eures Betriebs vom Server. Nachdem Ihr alle Daten wie das Produkt, den Preis, den Verfügbarkeitszeitraum, die Ansprechperson usw. eingegeben habt, werden die Daten zum neuen Angebot an den Server geschickt. Der Server verarbeitet Eure eingegeben Daten und macht augenscheinlich, was Ihr ihm sagt: Euer Angebot ist nun auf dem Marktplatz sichtbar. Aber es passiert noch eine Menge mehr! Zuallererst wird geprüft, ob Ihr überhaupt berechtigt seid, ein Angebot für den Betrieb anzulegen. Nur dann wird das neue Angebot in der Datenbank gespeichert. Gleichzeitig bekommen alle Betriebe in Eurem Umkreis, die ein passendes Gesuch auf dem Marktplatz haben, eine Benachrichtigung über Euer neues Angebot. Zu guter Letzt prüft der Server täglich, ob Euer Angebot demnächst ausläuft, um Euch darüber zu informieren und bei Bedarf eine E-Mail zu schicken.
Damit das alles wie geschmiert läuft, muss es zunächst erstmal einen Server geben - in Wirklichkeit sogar mehrere. nearbuy besteht aus mehreren spezialisierten Servern, die zusammenarbeiten um z.B. Euer Passwort zu schützen, die Funktionen von nearbuy bereit zu stellen, die Webanwendung zu laden, E-Mails zu verschicken oder die Datenbank zu betreiben. Und das kostet Geld. Wie viel Geld ist abhängig von der Auslastung des Systems. Aktuell liegen die Serverkosten von nearbuy bei 500 EUR im Monat.
Unsere Priorität: Eure Daten schützen und sichern
Sobald vertrauliche Daten in eine Software eingepflegt werden, müssen sie vor Zugriff Dritter sowie Missbrauch geschützt werden. In nearbuy gebt Ihr nicht nur Eure öffentlich verfügbaren betrieblichen Daten an sondern auch Informationen, die ein sehr hohes Maß an Schutz verdienen. Das ist natürlich an erster Stelle Euer eigens vergebenes Passwort aber auch personenbezogene Daten wie Eure E-Mail-Adresse, vertrauliche Nachrichten mit anderen Teilnehmenden aber auch Preisinformationen zu den Produkten, die Ihr anbietet. Neben unbefugtem Zugriff müssen diese Daten natürlich auch vor Verlust gesichert werden. Verschiedene Mechanismen bieten daher einen Schutzschirm. Dieser wird regelmäßig auf Lücken geprüft. Zum Beispiel werden Eure Daten mehrmals täglich als Backup der nearbuy Datenbank gesichert und können nicht verloren gehen. Der Betrieb und die Wartung unserer Server sowie das Sicherstellen, dass keine Sicherheitslücken entstehen, kosten etwa 2.000 EUR pro Monat.
Das Herzstück: Eure Sichtbarkeit auf dem digitalen Marktplatz
Damit Euer Betrieb und Eure angebotenen und gesuchten Produkte auf der Karte des digitalen Marktplatzes sichtbar sind, müssen wir erst einmal wissen, wo Ihr seid. Dafür wandelt ein sog. Geocoder Eure Adresse in eine Geokoordinate, also einen Punkt auf der Erde, um. An diesem Punkt wird Euer Betrieb dann auf der Karte angezeigt. Basierend hierauf werden auch die Distanzen zwischen zwei Betrieben berechnet und wir wissen, wer Teil Eurer ganz persönlichen nearbuy-Region ist. Wenn Ihr Euren Betrieb bei nearbuy anlegt, werden etwa ein Dutzend Anfragen an den Geocoder gesendet. 100.000 dieser Anfragen kosten 9,50 EUR. Je höher die Teilnehmendenzahl desto höher werden also auch die Kosten für den Geocoder.
Die Verständlichkeit: Texte jederzeit anpassen können - und das in mehreren Sprachen
Texte, die auf nearbuy erscheinen, sind nicht "hard coded". Das bedeutet, dass sie nicht als feste Texte in der Webanwendung programmiert sind sondern dass dort lediglich Platzhalter für die Texte eingebaut werden. Für diese Platzhalter können wir selbst Texte formulieren und jederzeit ändern, z.B. wenn Formulierungen missverständlich sind oder Ihr mehr Informationen wünscht, um Euch durch das System zu navigieren. Für das Bearbeiten dieser Texte nutzen wir einen Dienst namens Locize. Das macht uns als nearbuy-Team unabhängiger und spart viel Zeit und Geld, da Textänderungen sofort umgesetzt und nicht erst programmiert werden müssen. Locize ermöglicht uns aber nicht nur, jederzeit Texte zu formulieren und anzupassen, sondern auch jedem Platzhalter Texte in mehreren Sprachen zuzuordnen. So ist in nearbuy eine deutsche Kartoffel gleichzeitig eine englische potato und eine französische pomme de terre. Für diese Vorteile zahlen wir im Schnitt etwa 60 EUR im Monat.
Unsere Unterstützung für Euch: Telefon, E-Mail, Videoanleitungen...
Zusätzlich zu unserer Software stehen wir Euch mit mit Rat und Tat zur Seite. Dafür haben wir uns verschiedene Unterstützungsformate für Euch überlegt: 1) Für jede neue Funktion, die Euch bei nearbuy zur Verfügung steht, erstellen wir ein kurzweiliges Videotutorial, das Euch die neue Funktion vorstellt. Alle Videotutorials findet Ihr auf unserer Supportseite. Die Texterstellung, Tonaufnahme, Bildschirmaufnahme, die Erstellung der Untertitel und der Schnitt beanspruchen etwa 4 Stunden Arbeitszeit. Das entspricht etwa 200 EUR Personalkosten. 2) Ihr erreicht uns persönlich von Montag bis Donnerstag telefonisch und jederzeit per E-Mail. Für die Bearbeitung Eurer Anliegen können wir mit etwa einem halben Tag pro Woche rechnen. Das sind etwa 600 EUR Personalkosten im Monat. 3) Über ein Feedbacktool könnt Ihr uns direkt in nearbuy Rückmeldung und Fragen zu Funktionen oder Problemen zukommen lassen - und gleich ein Bildschirmfoto machen, das Euer Anliegen verbildlicht. Das hilft uns enorm, Eure Rückmeldung einzuordnen und Eure Fragen zu beantworten. Das Feedbacktool kostet uns 70 EUR im Monat.
Jetzt bleibt nur noch eine ganz wichtige Frage offen:
Wer steckt hinter all dem?
nearbuy ist kein Selbstläufer. nearbuy ist das Ergebnis Eurer Anforderungen, die Ihr uns im Rahmen der gemeinsamen Workshops, Runden Tische und Papierprototypentests mitgebt, und lebt von Eurer Teilnahme. Gemeinsam mit dem Team der Ninjaneers, unserem IT Partner, sind wir ununterbrochen dabei, Eure Anforderungen technisch umzusetzen. Das heißt die technischen Möglichkeiten durchzuspielen, Oberflächen zu designen, die Navigation durch das System zu planen und das Ergebnis für Euch bereitzustellen. Dabei gibt es viele zu klärende Fragen, Diskussionen, Feedbackschleifen, Demonstrationen und Anpassungen.
Ein Beispiel: Ihr habt Euch gewünscht, dass Ihr zu wichtigen Ereignissen bei nearbuy informiert werdet. Dieses Anliegen wurde zunächst an Silvi von den Ninjaneers gerichtet. Silvi hat anschließend das Benachrichtigungsmodal designed und als technischen Entwurf umgesetzt. Nachdem dieser Entwurf mit uns abgestimmt war, wurde das Anliegen an die anderen Ninjaneers weitergeleitet, die sich um die Programmierung kümmern. Ob alles funktioniert und nutzerfreundlich ist, wurde anschließend in einer Demo ausgetestet. Dafür wurden alle Szenarien, in denen man auf nearbuy benachrichtigt wird, durchgespielt, um zu schauen, ob alles korrekt programmiert wurde. Das hat wunderbar funktioniert und seitdem werdet Ihr über alle wichtigen Ereignisse auf nearbuy informiert. Wenn mal etwas nicht so glatt läuft, wird natürlich noch einmal nachgebessert und erneut Feedback gegeben.
Am Ende kommen dabei fast 20.000 EUR Personalkosten pro Monat zusammen.
Ihr seht: Software ist unglaublich komplex und hat ihren Preis. Aber es lohnt sich - für uns, für Euch, für die regionale Lebensmittelwertschöpfung.
Wenn Ihr noch Fragen zum Thema "Wie viel kostet Software?" habt, fragt uns!
Euer nearbuy Team
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